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Interview mit einem 2SOL-Bauherren

Rudolf Pfenninger, Vertreter der Bauherrschaft und Miteigentümer eines Doppel-Mehrfamilienhauses, das im Jahr 2016 in bewohntem Zustand saniert wurde und seitdem mit dem System 2SOL versorgt wird.

 

Herr Pfenninger, Sie haben die beiden aneinandergebauten Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 1975 mit insgesamt 17 Wohneinheiten in diesem Jahr baulich saniert und dabei auch das Energiesystem erneuert. Wie sind Sie bei der Evaluation für Ihr neues Gebäudetechniksystem vorgegangen?
In jedem einzelnen Zimmer war eine Elektroheizung angebracht. Dass das keine Zukunft mehr hat in der heutigen Zeit, ist klar. Es war uns schon seit Jahren klar, dass wir diese Art von Heizung durch etwas Neues ersetzen müssen. Dann haben wir im Internet recherchiert. Dass eine Erdwärmesonde in Frage kommt, stand für uns auch recht schnell fest. Wir wollten kein Erdöl. Das ist nicht nachhaltig. Wir wollten auch kein Erdgas. Das wäre zwar sehr einfach gegangen und wäre auch sehr günstig gewesen, denn es hat Erdgas hier im Quartier, die Leitungen sind vorhanden. Aber für uns war aus Gründen der Nachhaltigkeit klar: Wir setzen auf Erdsonden. Dann haben wir im Internet geschaut: Was gibt es für Systeme, wie tief kann man bohren? Und da sind wir auf die Website von 2SOL gestossen.

Welches waren die für Sie entscheidenden Kriterien, die die künftige Gebäudetechnik erfüllen musste? 
Es sollte mit erneuerbaren Energien sein. Das war für uns ganz klar und wichtig. Die nächste Heizung sollte wiederum für 30-40 Jahre halten. Die alte Elektroheizung hat 40 Jahre lang gehalten und war damals wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Anfangs der 70 Jahre hatten wir die Ölkrise, damals war man glücklich über die neuen Atomkraftwerke. Da hatte man das Gefühl, Strom habe es genügend – fast gratis und in riesigen Mengen. Heute ist natürlich eine neue Situation, eine neue Zeit – da muss man neue Entscheidungen fällen. Da hat eine Elektroheizung keinen Platz mehr. Der Kanton verbietet ja neue Elektroheizungen und auch ihren Ersatz. Man darf alte Elektroheizungen nur noch reparieren, im Sinne von „am Leben erhalten“. Es waren aber weniger die gesetzlichen Vorschriften, als unsere Haltung, dass man heutzutage auf erneuerbaren Energien setzen sollte.

Welches waren die nächsten Schritte bei der Evaluation ihres neuen Energiesystems?
Nachdem wir die 2SOL-Website angesehen hatten, haben wir das 2SOL-Seminar im November 2015 besucht. Denn wir wussten noch nicht viel darüber. Vor ziemlich genau einem Jahr waren mein Bruder und ich dann bei der Allianz 2SOL in Schlieren. Nach dem Seminar war uns klar: 2SOL kam in die engere Wahl. Und: Wir müssen eine Studie durchführen lassen, um zu prüfen, ob 2SOL für unser Bauvorhaben tatsächlich möglich ist.

Nach dem 2SOL-Seminar, nachdem mein Bruder, unser Architekt und ich festgestellt hatten, dass 2SOL tatsächlich in die sehr enge Wahl kommt, haben wir sofort eine Machbarkeitsstudie bei der Amstein + Walthert AG in Auftrag gegeben.

Wie sind Sie auf Amstein + Walthert gekommen?
Wir haben auf der 2SOL-Website geschaut, welche Planungsbüros es gibt, die 2SOL bereits realisiert haben. Wir wollten kein Büro beauftragen, das nichts weiss von 2SOL.

Im Rahmen der  Vorstudie und Machbarkeitsstudie wurde auch die Wirtschaftlichkeit untersucht. Um 2SOL mit anderen Systemen zu vergleichen, wurden Simulationen durchgeführt. Wie wichtig waren diese Simulationen für Ihre Entscheidungsfindung?
Das war schon sehr hilfreich. Amstein +Walthert  hat anhand der Simulationen bewiesen, dass es wirklich funktioniert. Wobei „beweisen“… Wir konnten das natürlich nicht überprüfen. Wir mussten halt einfach glauben, dass es wirklich funktioniert. Und dass man die Energie vom Dach sinnvoll ins Erdreich einbringen und im nächsten Winter wieder herausholen kann.

Man bezeichnet diesen Ansatz, also dass man die Solarwärme in das Erdreich bringt und es als saisonalen Speicher bewirtschaftet, als Regeneration. War das für Sie eine neue Erkenntnis, dass man dem Erdreich nicht nur Energie entziehen kann, sondern dass man es als Energiespeicher nutzen kann?
Ja, natürlich! Wir kannten das nicht. Wenn wir den ursprünglichen Entwurf des Architekten umgesetzt hätten, gäbe es jetzt die Regeneration in unserem Projekt nicht. Als wir das 2SOL-Konzept im Rahmen der Planungsphase kennen lernten, fanden wir das eine gute Idee.

Die Simulationen mit Lebenszyklus-/Lebenskostenanalyse haben u.a. die verschiedenen Kostenstrukturen aufgezeigt. Bei 2SOL liegen die Initialkosten meist etwas höher als bei anderen Energiesystemen. Was haben die Berechnungen und Vergleiche der Lebenszykluskosten gezeigt?
A+W hat natürlich Kostenberechnungen durchgeführt und uns die zu erwartenden Kosten aufgezeigt. Und konnte uns überzeugen, dass man mit 2SOL langfristig besser fährt, weil man im System 2SOL mit der Wärmepumpe die bessere Jahresleistungszahl erreicht und dadurch weniger Strom benötigt.

Das bringt mich auf einen Aspekt, den ich eigentlich später ansprechen wollte. Aber ich denke, er passt jetzt sehr gut: Stichwort Monitoring. Sie hatten vorhin gesagt „wir mussten es einfach glauben, was die Berechnungen ergaben“. Um dann im Betrieb nachzuweisen, wie die genauen Leistungs- und Verbrauchswerte der Anlage sind und ob die Berechnungen der Planung auch tatsächlich stimmen, müssen sie gemessen und ausgewertet werden. Ist es richtig, dass Sie in Ihr Gebäudetechniksystem ein Monitoring, ein Überwachungssystem, integriert haben?Ja. Und wir finden das sehr spannend  und schauen immer wieder darauf. Denn wir wollen sehen, ob alles rund läuft. Alle drei Monate bekommen wir einen schriftlichen Report im PDF-Format mit den wichtigsten Kennzahlen. Langfristig gesehen würden wir das gerne selber überwachen. Ich bin Elektroingenieur und das interessiert mich natürlich. Mir geht es vor allem darum, irgendwelche Fehlfunktionen zu erkennen. Wenn eine wichtige Pumpe aussteigt, dann merkt man das sofort. Aber es könnte ja sein, dass beispielsweise die Photovoltaikanlage aussteigt. Und das würde man ohne Monitoring vielleicht lange Zeit nicht merken.

Ich möchte nochmals kurz auf das Thema Wirtschaftlichkeit eingehen. Haben Sie Fördergelder beantragt und erhalten?
Ja, das Wichtigste ist natürlich das Gebäudeprogramm des Bundes. Dieses zahlt im Wesentlichen Beiträge für die wirtschaftliche Energieverwendung, d.h. für die Isolation des Hauses. Der Beitrag wird dann ausgezahlt, wenn alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind. Das ist ein namhafter Beitrag.

Hat auch die Gemeinde Meilen Ihr Projekt finanziell unterstützt?
Ja, wir sind in Meilen in der glücklichen Lage, dass das lokale Elektrizitätswerk über einen Energiefonds verfügt, der über einen ganz kleinen Zuschlag auf dem Strompreis gespeist wird. Wir haben einen Projektantrag eingereicht und erhalten nun einen Beitrag an die PV-Anlage auf dem Dach.

Wurde auch die Erdwärmesonde mit Fördergeldern unterstützt?
Ja, durch den Kanton. Wir haben insgesamt fünf Gesuche eingereicht, zwei beim Bund, zwei beim Kanton und eines bei der Gemeinde. Alle fünf wurden bewilligt. Der Kanton unterstützt den Ersatz von Elektroheizungen durch Wärmepumpen. Und auch die Erdsonde hat er unterstützt.

Woher wussten Sie, welche Fördergelder für Ihr Projekt in Frage kommen?
Die Energieberaterin hat uns bereits in der ersten Sitzung ein Merkblatt abgegeben. Und dann haben wir auch im Internet recherchiert. Die ganze Finanzierung, das ist Chefsache. Darum muss man sich selber kümmern.

Würden Sie anderen Bauherren raten, eine Energieberaterin oder einen Energieberater beizuziehen?
Ja, das empfiehlt sich schon. Man muss sich aber auch selber mit der Problematik befassen und einarbeiten. Und da helfen einem die Diskussionen mit der Energieberatungsstelle. Noch bevor man einen Architekten hat, muss man von neutraler Seite Ideen sammeln und die wichtigsten Kennzahlen erarbeiten. Wie viel Energie benötigt das Gebäude überhaupt, wo hat es heikle Punkte, die es zu beachten gilt? Und was ist überhaupt machbar?

Wie wichtig war es Ihnen, eine neutrale Beratung zu erhalten?
Wir konnten die Energieberatung der Gemeinde Meilen beanspruchen. Und das erachte ich als neutral. Es wurde uns kein spezielles Produkt empfohlen. Es ging zu jenem Zeitpunkt auch noch gar nicht um bestimmte Produkte. Es war eher der Einstieg in die Thematik.

Würden Sie 2SOL, Stand heute, anderen Bauherren weiterempfehlen?
Grundsätzlich schon. Ganz sicher, ganz sicher! Ich kann natürlich noch nicht auf ein vollständiges Betriebsjahr zurückblicken. In einem Jahr wird es dann spannend. Aber dass das Konzept absolut richtig ist, davon bin ich nach wie vor überzeugt. Dass man die Sonnenenergie, die vom Frühling bis Herbst auf das Gebäude einstrahlt, gewinnt und in den Boden einbringt. Und dass man die Energie bei Bedarf wieder aus dem Boden herausholt.

Herr Pfenninger, herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch!

Das Gespräch zwischen Rudolf Pfenninger, Bauherrenvertreter und Miteigentümer, und Marion Willim, Marketingleiterin der Allianz 2SOL, wurde am 11.11.2016 geführt. Im obigen Text sind lediglich Teile des umfangreichen Interviews widergegeben.

 

Foto von Rudolf Pfenninger, 2SOL-Bauherr

Rudolf Pfenninger vor dem sanierten Doppel-Mehrfamilienhaus in Feldmeilen

Weitere Informationen über die Sanierung, die im Herbst 2016 abgeschlossen wurde, finden Sie hier.

Das nächste 2SOL-Seminar findet am 18. Januar 2016 statt.

Informationen über die kostenlose Bauherrenberatung